Die Sammlung Toms. Tapisserien 16.–19. Jahrhundert

Die Sammlung Toms ist eine der bedeutendsten Sammlungen alter Tapisserien, die von privater Hand in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zusammengestellt wurde. 1993 von Mary Toms dem Staat Waadt vermacht, umfasst sie mehr als hundert Wandteppiche und dekorative Textilwerke aus den grossen europäischen Manufakturen vom Anfang des 16. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts.

Nachdem der englische Unternehmer Reginald Toms (1892–1978) sein Vermögen im Immobiliengeschäft gemacht hatte, liess er sich 1958 mit seiner Frau Mary (1901–1993) im Schloss Coinsins in der Westschweiz nieder. Die beiden entdeckten ihre Leidenschaft für alte Tapisserien, von denen sie in den 1960er-Jahren etwa hundert Stücke erwarben.

 Mehr als fünfzig Tapisserien der Sammlung Toms zeugen von der Tradition der Wirktechnik in den flämischen Werkstätten, insbesondere während des Barocks und im 18. Jahrhundert. Schöne Tapisserien aus englischen, italienischen und französischen Manufakturen sowie englische Stickereien ergänzen dieses prachtvolle Ensemble, das sich nicht nur durch seine geografische, chronologische und thematische Vielfalt, sondern auch durch seinen bemerkenswerten Erhaltungszustand auszeichnet.

Nach einer Restaurierungskampagne, die zwischen 1994 und 2002 von der Manufacture royale De Wit in Mechelen/Malines (Belgien) durchgeführt wurde, konnten die Schätze der Sammlung Toms in der Abteikirche Payerne, im Metropolitan Museum in New York, im Musée des Beaux-Arts in Lausanne, im Palacio Real in Madrid, in der Cité de la Tapisserie in Aubusson und im Musée Rath in Genf bewundert werden

Mary Toms, 1939
Reginald Toms, 1930er-Jahre
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